Coburg

Coburg
Coburg,
 
1) kreisfreie Stadt und Sitz der Verwaltung des Landkreises Coburg, Bayern, 297 m über dem Meeresspiegel, an der Itz, im Vorland des Thüringer Waldes, 43 300 Einwohner; Fachhochschule, Landesbibliothek, Staatsarchiv, Naturkundemuseum, Landestheater. Vielseitige Industrie, v. a. Maschinenbau, Autozulieferer, Holz-, Papier- und Bekleidungsindustrie.
 
 
Vermutlich über älterem Bau wurde die gotische Pfarrkirche Sankt Moriz errichtet (Chor, um 1320; Doppelturmfront, 15. Jahrhundert; Langhaus, 1738-42 umgebaut). Das Stadtschloss »Ehrenburg« entstand seit 1543 als dreiflügeliger, an die Stadtmauer anschließender Renaissancebau. Nach einem Brand (1690) wurde die Ehrenburg zum Teil neu erbaut, mit einer repräsentativen Front nach Norden gerichtet und mit der Weihe der Hofkirche (1738) vollendet; ab 1811 unter Beteiligung von K. F. Schinkel neugotisch umgebaut (heute Museum). Das Rathaus am Markt geht auf den Neubau von 1578-80 zurück. Zahlreiche Häuser des 16. und 17. Jahrhunderts sind erhalten (»Cantzley«). Die Veste Coburg, eine der größten deutschen Burgen, entstand als mittelalterliche Ringburg auf einer Bergnase, dreiseitig durch steile Hänge, im Osten durch einen tiefen Graben gesichert, im 16. und 17. Jahrhundert zur Landesfestung ausgebaut. Die einzelnen Bauten sind Fortentwicklungen älterer Anlagen, die seit 1075 mit der Kapelle Sankt Peter und Paul bezeugt sind. Zu den Bauten des 12./13. Jahrhunderts gehören u. a. der zweigeschossige Palas (heute Fürstenbau) mit anschließendem Küchenbau und der »Steinernen Kemenate« sowie die Doppelkapelle; 1911-13 in wesentlichen Teilen denkmalpflegerisch erneuert (heute Museum und Kunstsammlungen).
 
 
Coburg, 1056 erstmals erwähnt, kam 1248 an die Grafen von Henneberg und erhielt 1331 Stadtrechte; 1353 fiel Coburg an die Markgrafen von Meißen, die es zu einem ihrer Hauptorte ausbauten. Seit 1572 war Coburg mehrfach Residenzstadt, so 1826-1918 von Sachsen-Coburg und Gotha (neben Gotha). Am 1. 5. 1920 schloss es sich nach Volksentscheid Bayern an.
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Oberfranken, Bayern, 590 km2, 92 300 Einwohner; Sitz der Verwaltung ist die kreisfreie Stadt Coburg. Der Landkreis Coburg liegt zwischen dem südlichen Vorland des Thüringer Waldes und dem Maintal, wird von Norden nach Süden von der Itz durchflossen und umfasst das Itz-Baunach-Hügelland sowie im Norden einen Teil des Grabfeldes und des Obermainischen Hügellandes; der Kreis ist eine wirtschaftliche Randregion, deren Struktur durch Klein- und Mittelbetriebe (Holz verarbeitende Industrie, Maschinenbau, Elektrotechnik, Spielwaren, Keramik, Porzellan) bestimmt wird. Eine wichtige Rolle spielt der Fremdenverkehr, besonders in den Orten Rodach bei Coburg (Thermalquellen), Seßlach, Rödental und Neustadt bei Coburg (Trachtenpuppenmuseum). In der Landwirtschaft überwiegen Getreide- und Zuckerrübenanbau sowie Milchviehhaltung.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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